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Andacht für den Sommer 2020

„Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat.“ (2Kor 5,19)

Liebe Leserinnen und Leser,
wie blicken Sie momentan auf dieses merkwürdige Jahr 2020 zurück?

Hadern Sie mit diesem Jahr oder werden Sie am Ende versöhnlich zurück- und vorausblicken?


Der Monatsspruch für den September gibt uns ein hilfreiches Wort mit auf den Weg, ein Wort aus einem größeren Zusammenhang – nutzen Sie die Sommerzeit ruhig mal zum Nachlesen des Kapitels in der Bibel. Durch Jesus Christus weiß Paulus sich mit Gott versöhnt, mit Gott im Reinen. Diese grundlegende Versöhnung hat Auswirkungen auf sein Leben: Er kann versöhnlich sowohl auf Misslungenes in seinem Leben zurückschauen als auch hoffnungsfroh nach vorn schauen. Mit seiner Erfahrung will er dann auch andere Menschen zur Versöhnung ermutigen: Erreichen seine Worte auch uns? Wie können auch wir versöhnt leben? Versöhnt mit unserer Vergangenheit, ein versöhnlicher Start in die Zukunft?
Das griechische Wort katalassein, was Paulus hier für „versöhnen“ verwendet, bedeutet so viel wie „von oben her vertauschen“. Gott tauscht von oben her. Dieser Tausch geht ganz allein von Gott aus. Er vertauscht das, was uns zum Leben hinderlich ist, was uns unversöhnlich sein lässt, was uns vom Leben und also auch von Gott trennt (dieses Trennende wird klassisch Sünde genannt), mit seiner Gerechtigkeit (vgl. V.21).
Gottes Gerechtigkeit ist der Tauschwert, um versöhnt zu leben! Das klingt abstrakter als es ist, denn Gerechtigkeit lässt sich im biblischen Sinn als ganz konkrete Gemeinschaftstreue verstehen, d.h. ein Verhalten, das am Miteinander interessiert ist, sowohl der Menschen untereinander als auch mit Gott.
Wo Menschen sowohl Gott als auch sich gegenseitig im Blick haben und in Treue zueinander stehen – das ist gelebte Versöhnung! Versöhnt leben heißt demnach Solidarität statt Missgunst, Zusammenhalt statt Vereinzelung. Gerade im Blick auf 2020 sollte also deutlich werden, dass in unserer Gesellschaft sichtbare und konkrete Auswirkungen des christlichen Glaubens gefragt sind, dass Religion eben mehr ist als nur Privatsache! Denn wer sich durch Jesus Christus versöhnt weiß, versteht sich als Teil des großen Zusammenhangs des Lebens und ermutigt darum auch andere zu einem Leben in Solidarität.
Gottes Versöhnung ändert gewissermaßen die Blickrichtung: Vom Bezogensein auf sich selbst zum gesellschaftlichen Wir im gegenseitigen Vertrauen. Es ist ein Blick, der nicht mehr rückwärtsgewandt bleibt, sondern vorwärts geht! Ja, Versöhnung lebt von der Hoffnung auf einen neuen Anfang, denn „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe Neues ist geworden.“ (V.17)
Diesen hoffnungsfrohen Blick nach vorn, also einen versöhnlichen Start in Ihre persönliche Zukunft wie auch in die Zukunft der Ellefelder Kirchgemeinde wünscht Ihnen

Pfrn. Dr. Mandy Rabe

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